XT500 Original-Kontaktzündung

So stellt man die XT500-Zündung richtig ein

Wichtig - den Grundzustand der Einzelteile prüfen, bevor die Zündeinstellung erfolgt. Nur mit einwandfrei funktionierenden Komponenten lässt sich die Zündung optimal einstellen.
 
A. Zündversteller prüfen:
 
Mit Hilfe einer Stroboskoplampe das Polrad im Leerlauf abblitzen und auf ruhigen Lauf und ruhige Anzeige achten. Sind z.B. die Federn des Fliehkraftreglers ausgeleiert, zeigt sich ein zittriges Stroboskop- Bild im Leerlauf (im Extremfall springt es im Leerlauf von F auf T zurück). Besonders wichtig: die Markierung für die maximale Frühverstellung sollte beim Abblitzen genau stimmen. Ist dies nicht der Fall und die Verstellung ist zu früh (zu groß und damit zu weit links) ist der Fliehkraftregler verschlissen.
 
Als nächstes das Filzplättchen auf der Kontaktplatte überprüfen. Es muss gefettet sein - wenn nicht, kann die Nocke abnutzen. Eine Einstellung ist bei abgenutzter Nocke nicht mehr möglich, da die Öffnungszeiten der Kontakte nicht mehr korrekt sind.
 
Bei beiden Fehlern sollte der Zündzeitpunktversteller (Fliehkraftregler) ausgetauscht werden, eine Reparatur ist nicht möglich. Aktuell ist der Fliehkraftregler leider nicht mehr lieferbar - im Falle eines Defekts empfehlen wir den Umstieg auf eine CDI-Zündung
 
B. Kondensator prüfen:
 
Aufgrund der sehr geringen Kapazität kann der XT-Zündkondensator nur mit einem speziellen Kapazitätsmesser durchgemessen werden (0.22mF +/- 10%). Mit einem Multimeter kann lediglich der Defekt festgestellt werden (Diodentesteinstellung oder Widerstandsmessung): ist der Widerstand nicht unendlich bzw. ist Durchgang vorhanden, so ist der Kondensator kaputt. Zur Funktionskontrolle ist aber eine optische Prüfung möglich: der Zündfunke an der ausgebauten Zündkerze muss bei abgezogenem Kondensator deutlich schwächer ausfallen als bei angeschlossenem Kondensator.
 
C. Kontakte prüfen:
 
Überprüfen Sie die Kontakte auf Pickel- und Kraterbildung. Die Kontakte können mit feinem Schleifpapier nachgearbeitet werden.
 
Nun kann der erste eigentliche Zünd-Einstellvorgang erfolgen - die statische Einstellung:
 
Als erstes sollten Sie sicherstellen, dass die Schrauben der Kontaktplatte festgezogen sind. Den Motor soweit drehen, bis die Kontakte voll geöffnet sind. Den Kontaktabstand mit einer Fühlerlehre auf 0.35-0.45 mm einstellen. Die Kontakte sind über Langlöcher auf die Kontaktplatte geschraubt. Eine Schraube (ggf. beide Schrauben - falls sie sehr fest geschraubt sind) lösen, die die Kontakte hält. Schraube nicht zu weit lösen, um eine einfache Einstellung zu gewährleisten. Die Einstellung erfolgt über Verdrehen der Kontakte auf der Grundplatte (mittels Schraubendreher in den kleinen Nuten). Nun die Schrauben festdrehen und erst dann die Einstellung prüfen.
 
D. Statische Zündzeitpunkteinstellung:
 
Hier gibt es zwei unterschiedliche Methoden, beide haben ihre überzeugten Anhänger und Gegner. Unser Tipp - probieren Sie beides aus und entscheiden Sie selbst.
 
Staniolpapier, Zigarettenpapier oder eine Blattlehre mit der Stärke 0.03mm zwischen die Kontakte klemmen. Vorsichtig am Papier/Blattlehre ziehen, dabei den Motor durchdrehen (SW 19mm am Polrad ansetzen, Zündkerze herausdrehen hilft !), beim Erreichen der F-Markierung auf dem Polrad soll das Papier/Blattlehre gerade eben aus den Kontakten rutschen. Eine Prüflampe bzw. Glühbirne zwischen den Plus-Pol der Batterie und die Blattfeder des beweglichen Kontakts klemmen. Sind die Kontakte geschlossen, leuchtet die Lampe auf. Das Polrad Richtung F drehen; steht es auf F, muss die Lampe gerade ausgehen.
 
Achtung: Nur selten erreicht man mit der statischen Einstellung eine optimale Zündeinstellung.Deswegen sollte nach der statischen die dynamische Einstellung mit einer Stroboskoplampe (Lichtblitzpistole) erfolgen.
 
E. Dynamische Zündzeitpunkteinstellung:
 
Die Stroboskoplampe sollte für 6V ausgelegt oder eine hochwertige 12V-Ausführung sein. Daneben gibt es auch Fahrzeugstrom-unabhängige Lichtblitzpistolen.
 
Die Stromversorgung und den Induktionsnehmer laut Herstellerbeschreibung anschließen. Den Motor anlassen (sollte nach guter statischer Einstellung kein Problem sein) und Polrad/Frühverstellung abblitzen.
 
Verstellung beginnt: 2250 +/- 150 U/min
Verstellung beendet: 3000 +/- 200 U/min
Verstellbereich: 20° +/- 3°
Frühzündung: 27° +/- 3°
 
F. Kontrolle der Zündspule:
 
Primärspule: 0.75 Ohm - hier messen Sie zwischen Massebügel und Japan-Stecker (bzw. 6.3mm Flachsteck-Zunge)
Sekundärspule: 5.7 kOhm - hier messen Sie zwischen Ende Zündkabel (ohne Zündkerzenstecker) und Massebügel

 
G. Kontrolle der Zündstrom- und Lichtstromspule:
 
Hier sind die beiden Spulen auf dem Lichtmaschinenstator unter dem Polrad gemeint. Diese sind nur sehr selten kaputt. Wir empfehlen eine Durchgangsprüfung (Diodentesteinstellung am Multimeter) am 4-fach-Stecker der Lichtmaschine, um einen Defekt (Masseschluss) auszuschließen. Lichtstromspule: zwischen Masse (blanke Stelle am Motor) und weißem bzw. gelbem Kabel sollte jeweils Durchgang messbar sein. Das gelbe Kabel ist der Abgriff für das Front-/Rücklicht (geregelter Wechselspannungs-Stromkreis), das weiße Kabel ist der Abgriff für den Gleichrichter. Zündstromspule: zwischen Masse (blanke Stelle am Motor) und schwarzem Kabel sollte Durchgang messbar sein.
Die wichtigsten Produkte für die Einstellung der Kontaktzündung
  1. Prüflampe 6-24V, für statische Zündeinstellung
    Prüflampe 6-24V, für statische Zündeinstellung
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  2. Fühlerlehren-Set 9tlg. 0.03-0.25mm
    Fühlerlehren-Set 9tlg. 0.03-0.25mm
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